Alle bei uns angebauten Formen des Gartenkohls stammen von einer Wildform ab, die auf den Inseln des Mittelmeeres und des Atlantischen Ozeans beheimatet ist. Die Wildformen des Kohls sind sehr vielgestaltig; die Kulturformen sind anscheinend an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten entstanden.
Dem Menschen ist es also im Laufe von Jahrtausenden gelungen, aus dem Wildkohl mit seinen einfachen Blättern durch Auslese eine größere Mannigfaltigkeit an Formen zu gewinnen, auch vermehrte er durch Genmutationen abgeänderte Formen. Zunächst wurden wohl Formen mit mehr und zarteren Blättern sowie geringerem Senfölgehalt, also angenehmerem Geschmack, ausgelesen. Aus diesen entwickelten sich der Grünkohl und aus den blätterreichen Formen der Futterkohl sowie schließlich Formen mit stark gestauchtem Haupttrieb, Weiß-, Rot- und Wirsingkohl. Durch Veränderung des Sprosses entstanden Markstammkohl und Kohlrabi. Einen umgewandelten Blütenstand haben Brokkoli und Blumenkohl.
Allgemeine Anbauhinweise
Wie bereits dargelegt, sind die Stammformen aller Arten des Gartenkohls an der Küste beheimatet, also maritimen Verhältnissen angepasst. Deshalb gedeiht Kohl auch am besten auf mittleren bis schweren Böden mit ausreichendem Humusgehalt, d. h. auf Böden mit einer gut wasserhaltenden Kraft. Sandböden bedürfen einer Zufuhr humusbildender Stoffe, damit sie besser die Feuchtigkeit halten und weniger Nährstoffe aufgewaschen werden. Besonders für frühe, kurzlebige Sorten sind diese Rüden geeignet, da sie sich schneller erwärmen.
Aufzucht
Die vom Gartenfreund angebauten Kohlarten werden entweder an Ort und Stelle oder auf besondere Saatbeete ausgesät und als Jungpflanzen an den endgültigen Standort gesetzt. Einer besonderen Vorkultur bedürfen die Pflanzen für den frühen Freilandanbau; sie müssen unter Gas ausgesät und getopft bzw. pikiert werden. Die Freilandsaatbeete sollen einen möglichst lockeren und humusreichen Boden aufweisen, der nicht leicht verkrustet und auf dem zuvor kein Kohl (wegen des möglichen Krankheitsbefalls) gestanden hat. Die An und Zuchtfläche ist jährlich zu wechseln.
Wasserversorgung
Da das Herausnehmen aus dem Saatbeet und das Pflanzen Störungen des Wachstums der Gemüsepflanzen mit sich bringt, ist nach dem Pflanzen anzugießen. Bei jeder Kulturbeschreibung werden Faustzahlen für das Wässern genannt. Da aber durch jede Bewässerung die Bodentemperatur durch die Verdun-
Fruchtfolge
Das Land darf nicht Jahr für Jahr, sondern soll nur hin und wieder mit Kohl bebaut werden. Das gilt vor allem für Kleingärten, wo die für den Gemüseanbau zur Verfügung stehende Fläche begrenzt ist. Es kommt sonst häufiger zum Auftreten von Krankheiten und Schädlingen. Die Möglichkeiten der Stellung in der Fruchtfolge werden bei den einzelnen Kohlarten besprochen.
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